Hier zuhause

Hier zuhause

Auf diesem Stadtplan sind Erzählungen und Erinnerungen von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen aus Innsbruck und Umgebung verortet: Welche Räume standen Arbeitsmigrantinnen und -migranten und ihren Familien abseits ihrer Arbeit offen? Wo konnte man Feste veranstalten? Und welchen Interessen ging man nach? Mit der türkischen Schlagergruppe „Yankilar“ gab Arif Yıldırımin in ganz Tirol Konzerte. Die Musik richtete sich in erster Linie an Arbeitsmigranten. Mit den Konzerten wollten sie aber auch Brückenbauer zwischen den Kulturen sein. Das vermittelt das Plakat in deutscher Sprache. In den 1990er Jahren entstand im Jugendtreff Z6 in Innsbruck eine Street-Dance-Szene. Das Video zeigt, wie Jugendliche ihren teilweise unsicheren, von Abschiebung bedrohten Lebenssituationen in Performances Ausdruck verliehen. Fotos vom Ausflug ins Erdbeerland oder das Gipfelfoto auf der Hohen Munde von Dilek Karaağaç sind persönliche Erinnerungen an ihre Kindheit in Telfs. In ihrer Jugend kehrte sie wieder nach Istanbul zurück. Der Hochzeitsfilm von Abdulkadir Özdemir wurde 1984 in Telfs gedreht. Mit über 1200 Gästen sorgte die Feier bei der Bevölkerung für großes Aufsehen – und für eine Schlagzeile in der Tiroler Tageszeitung. Noch im selben Jahr gründete Herr Özdemir den Fussballverein Votansyor. 2006 wurde in Telfs die erste Moschee in Tirol errichtet. Der Bau war lange umstritten. Für die muslimische Bevölkerung jedoch ist er ein wichtiges Zeichen ihrer Anerkennung. Migration prägt das Stadt- und Ortsbild seit jeher. Wie würde Innsbruck aussehen, gäbe es keine Migration? Welches kulinarische Angebot – sowohl in der Gastronomie als auch aus dem Supermarktregal –, welche Musik- und Kulturveranstaltungen nützen Sie selbst?